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Feeding America

“A life, the major part of which is spent in sweeping, that the dust may re-settle; in washing, that clothes may he again worn and soiled; in cooking, that the food prepared may be consumed; in cleansing plates and dishes, to put back upon the table that they may return, in grease and stickiness, to the hardly-dried pan and towel, does seem to the superficial spectator, ignoble even for the wife of a struggling mechanic or ill-paid clerk.”
Hauswirtschaft scheint dem oberflächlichen Betrachter als niedrig und unwert: die täglich mehrmalige Wiederkehr des immer Gleichen.
Aber die ungeheuer produktive Marion Harland wird uns in wortreicher Plauderei vorführen, welche Freuden und wieviel Abwechslung in der Zubereitung von “Breakfast, Luncheon and Tea” zu finden sind.

1796 erscheint mit Amelia Simmons “American Cookery” das erste genuin amerikanische Kochbuch. Darin findet sich das älteste bekannte Rezept für Truthahn – dem “schönsten Geschenk, dass die neuen Welt der alten gemacht hat” wie Brillat-Saverin und den “welschen Vogel” lobt; und überhaupt kann man bereits die Eigenheiten der amerikanischen Küche erkennen, angelehnt, an europäische Speisen, abgewandelt um die autochtonen amerikanischen Lebensmittel, und unter Einbeziehung indianischer und creolischer Einflüsse.

Feeding America: The Historic American Cookbook Project ist eine Auswahl von 76 aus mehr als 3000 Kochbüchern der Bibliothek der Michigan State University. Sauber eingescannt und transkribiert, finden sich dort gastrosophische und bibliophile Schätze der amerikanischen Küche seit der amerikanischen Unabhängigkeit bis in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Seite für Seite kann man wundervoll Illustriert Werke wie “The Grocer’s Encyclopedia von Artemas Ward” durchblättern oder sich von den legendären Rezepten aus Hearns “Cuisine Creole” inspirieren lassen.

Der Name des Projekts, Feeding America ist, dessen wird man ohne Zweifel gewahr, ein gnadenloses Understatment, denn es geht hier nicht um die Befriedigung des Hungers, sondern darum, eine der interessantesten und vielseitigsten Kochkulturen der Welt zu feiern.

A Whipt Syllabub.
Take two porringers of cream and one of white wine, grate in the skin of a lemon, take the whites of three eggs, sweeten it to your taste, then whip it with a whisk, take off the froth as it rises and put it into your syllabub glasses or pots, and they are fit for use.

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Claudio del Principe: Anonyme Köche

Claudio del Principe: Anonyme KöcheAls zwei von uns (benedikt und jbenno) vor einigen Jahren ein Blog zum Thema Kochen anfingen, lernten wir Claudio des Principe von Anfang an als einen der Kommentatoren kennen, dessen Urteil für uns stets höchstes Gewicht besaß, so wie die rigorose Verteidigung der wirklich einzigen Art, ein Sauce Bolognese zu bereiten.

Claudio schreibt seine Gastrosophie, seine hervorragenden Rezepte und Kritiken in seinem Blog Anonyme Köche nieder, Motto: “Das Leben macht Spass mit Demi Glace”. Dort finden sich auch sein leidenschaftliches Plädoyer für Fonds, das meine Art zu kochen wesentlich beeinflusst hat – ich habe jetzt stets Demi Glace im Hause (naja, meistens, jedenfalls).

Schleunigst entschleunigen, hier am Beispiel Ragu, kann denn auch ganz allgemein als eine Anleitung zum guten Kochen gesehen werden.

Das beste: die Texte und Rezepte gibt es als schönes Buch bei Gräfe und Unzer – noch ein Beispiel für ausgedrucktes Internet.