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Michael Ende: Momo

Momo“Eines Tages stand Herr Fusi, der Friseur, vor seinem Laden. Er sah zu, wie der Regen auf die Straße platschte, es war ein grauer Tag, und auch in Herrn Fusis Seele war trübes Wetter. ‘Mein Leben geht so dahin’, dachte er, ‘mit Scherengeklapper und Geschwätz und Seifenschaum. Was habe ich eigentlich von meinem Dasein? Und wenn ich einmal tot bin, wird es sein, als hätte es mich nie gegeben'”.
In seinem zweiten großen Kinderroman ‘Momo. Oder die seltsame Geschichte von den Zeitdieben und dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte’ entfaltet uns Michael Ende ein fast nihilistisches Konzept von der Zeit. Diese Zeit ist rein subjektiv, verfliest linear und stetig: wir erfahren sie ausschließlich im Augenblick, und der ist vergangen, im Moment, da wir seiner gewahr werden: “Es gibt die Gegenwart nur, weil sich die Zukunft zur Vergangenheit wandelt.”, stellt Momo fest. Nur diesen Augenblick erleben wir, versäumen wir ihn, ist er nicht gespart, er ist uns für immer verloren, von den Zeitdieben, den ‘Grauen Herren’ gestohlen.

Die Zeit und damit sein Leben fühlt man im vergehen. Mit dem Wort aus dem 90. Psalm sieht Herr Fusi sein Leben höchstens siebzig oder achzig Jahre währen und bestenfalls Mühe und Arbeit mag er darin finden. Die Furcht vor dieser scheinbar sinnlosen Vergänglichkeit treibt ihn und viele andere Menschen in die Hände der Zeitdiebe, die ihnen einreden, man könne Zeit sparen. Die Menschen beginnen, ihr Leben zu führen, als könnten sie die so gesparte Zeit später nachholen. Das Leben verliert an Intensität, die Leere in ihrem Leben versuchen die Opfer der Grauen Herren durch den Konsum von Surrogaten zu kompensieren.

Die Herrschaft der Grauen Herren zeigt sich an vielen alltäglichen Beispielen: Schnellgastronomie, bei der Gäste nur noch Optimierungsmasse des Customer Value darstellen oder pädagogisch wertvolles Spielzeug, mit dem Eltern in eine effiziente Zukunft ihrer Kinder investieren.

Auch das Alter-Ego des Autors, ‘Gigi Frendenführer’ fällt den Zeitdieben anheim. Resignierend und von seinen erfüllten Träumen enttäuscht, gibt er sich der kreativen Korruption der Kulturindustrie hin.
Sucht man nach Allegorie oder literarischer Umschreibung dessen, was wir hier mit Slow Media versuchen zu kritisieren, findet man diese im optimierten Produktionsprozess, den Gigi anwendet, um die wachsenden Nachfrage der Medien zu befriedigen; einem Ekklektizismus, in dem aus den Einzelteilen seiner Erzähl-Welt immer neue, sentimental auf das jeweilige Publikum angepasste Episoden gepresst werden. Und dadurch hilft Gigi letztlich mit, seinen Zuhören die Zeit zu stehlen.

Die Schönheit der Zeit aber erkennt Momo gerade in ihrem Vorübergehen: “Vielleicht ist sie so was wie ein Duft? Aber sie ist auch etwas, dass immerzu vorbeigeht. Also muss sie auch irgendwo herkommen. Vieleicht ist sie so eine Art Musik, die man bloß nicht hört, weil sie immer da ist.”

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The On-Line Encyclopedia of Integer Sequences

“Es gibt einige, oh König Gelon, die glauben, dass die Zahl der Sandkörner unendlich groß wäre; und ich denke dabei nicht nur an Sand, den es um Syracus oder sonst in Sizilien gibt, sondern an den Sand, der in allen Gegenden gefunden wird, seien sie bewohnt oder unbewohnt. Und wieder gibt es einige, die, ohne die Zahl für unendlich zu halten, dennoch glauben, dass keine Zahl benannt wurde, die groß genug wäre, diese Anzahl zu überschreiten.”
On-Line Encyclopedia of Integer Sequences
Mit Zahlen überwinden wir jede Schranke unserer konkreten Anschauung, wie Archimedes im 3. vorchristlichen Jahrhundert seinem König beschreibt. Aber nicht nur ins schrankenlose führen uns die Zahlen. Seit Jahrtausenden erkennen Menschen aller Kulturen in Zahlen auch die Struktur der Welt. Kein Wunder, dass die Zahlentheorie zu jeder Zeit den Raum für mystische, sogar okkulte Spekulation geboten hat.

Von besonderer Faszination sind Zahlenfolgen, also Mengen von Zahlen, die in in einem Zusammenhang zu einer Regel stehen – wie die Primzahlen (nur teilbar durch sich selbst und durch, oder die vollkommenen Zahlen, die gleich der Summe ihrer sämtlichen Teiler sind – wie 6=1+2+3 oder 28=1+2+4+7+14 – sechs Tage der Schöpfung, 28 Tage benötigt der Mond für seinen Umlauf oder 496 Dimensionen der Eichgruppe der String-Theorie (Typ 1).

Vor vierzig Jahren begann Neil Sloane, Mathematiker bei den Bell-Labs, die heute zu Alcatel-Lucent gehören, Zahlenfolgen systematisch zusammenzutragen. Ein Vorhaben, dass im Internet seinen perfekten Träger gefunden hat: die On-Line Encyclopedia of Interger Sequences. Unter den mehr als 170.000 Zahlenfolgen finden sich Beispiele, wie die oben genannten, aber auch sehr exotische, wie etwa die : 21, 36, 55, 60, 67, 68, 92, 93, 125.

In pythagoräischer Tradition (“Alles in der Welt ist Zahl”) können auf der OEIS alle Zahlenfolgen nicht nur als Listen, sonder auch als Tonfolgen abgerufen werden. Ein ausgefeiltes Interface bietet sogar die Möglichkeit der Transposition für verschiedene Instrumente Stimmungen und Rhythmen. Bei vielen der Zahlenfolgen erkennt man ihre Regelmäßigkeit nur schwer in den Tabellen mit Ziffern, aber als Klangfolge erkennt man sie sofort.

The Encyclopedia of Integer Sequences

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Diederichsens 2000 Schallplatten und eine Kritik

Das kann doch kein Zufall sein! Gerade hatte ich damit begonnen, ein Loblied über die fantastische Kombination aus Verve und Langsamkeit oder aus Mode und Zeitlosigkeit zu formulieren, das der unendlichen Vielfalt der Kurz-, Mittel- und Langkritiken in Diedrich Diederichsens Summa „2000 Schallplatten 1979-1999“ zu formulieren, als @drmeyer folgendes twitterte:

profunder beitrag zur #slowmedia-debatte: diederichsens kritik an der neuen rezensionspraxis von @spex: http://bit.ly/7gYMRq #fas

Tatsächlich fügt sich dieser Beitrag wunderbar ein in unsere Argumentation für eine nachhaltigere, inspirierte und – wir brauchen eigentlich keine Angst vor diesem Wort zu haben – voraussetzungsvollere Medienproduktion. Den Modetrend, das vielstimmige und multiperspektivische Netz in die Rolle des Kritikers zu setzen, lehnt Diederichsen ab und formuliert als Qualitätskriterium für Kunstkritik die Fähigkeit des Kritikers, mehrere Positionen gegeneinander antreten zu lassen – kurz: für mehr Dialektik in der Kritik.

Die darauf folgende Passage fasst die Grundzüge von Kunstkritik als langsame sekundäre Kunstform – als Slow Media – sehr treffend zusammen und nimmt Stellung gegen Ausbeutung in den medialen Produktionsverhältnissen, Aktualität um jeden Preis und mechanistische Arbeitsteilung in den medialen Sweat Shops [einen fiesen Anglizismus pro Blogpost, das fühlen wir uns unseren Kritikern schuldig]:

Vor allem aber ist dies eine billige Form von Content: Der Befragte kriegt in der Regel kein Honorar. Praktikanten tippen Audiofiles ab, Redakteure redigieren und glätten, Autoren verschwinden. Ich votiere für das Gegenmodell: Autoren schreiben gut bezahlte, lange Texte, die nicht zum Erscheinen der Platte, des Buches, zur Einführung des Games oder zum Kinostart des Filmes erscheinen, sondern irgendwann, zu Beginn, in der Mitte oder am Ende eines Rezeptionszyklus intervenieren.

Zurück zum eigentlichen Werk: Der nachhaltige Erwerb des gelben Bands sei auf jeden Fall allen Lesern dringend empfohlen, die wissen wollen, wie das Modell „Rezensentensubjektivität als Testarena der Rezeption“ funktionieren kann – idealerweise erst in Ruhe ein paar der Kritiken lesen und dann erst über den Diederichsentext in der FAS urteilen, denn in diesem Fall gilt: „Ein gedruckter Text ermöglicht da am ehesten die notwendige Geduld, die Abwesenheit einer Umgebung.“

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Die Langsamkeit der Duftatome

Luca Turin - PerfumesWenn es ein Medium gibt, das wirklich durch und durch slow ist, dann ist es der Duft. Lukrez schrieb schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert über die “Langsamkeit der Duftatome”:

Langsam naht sich der Duft auf irrender Bahn und vorher oft / Schwindet er allzu leicht in das Luftreich mählich zerfließend. / Erstlich löst sich nur schwer der Geruch aus dem Innern der Stoffe. / Denn daß er wirklich den Tiefen entströmt und den Dingen entweichet, / Dafür gibt den Beweis, daß alles Zerbrochene stärker / Riecht und Zerriebenes und vom Feuer gründlich Zerstörtes.

Langsam, nachhaltig, tief, aber auch die Flüchtigkeit, wenn keine gute Rezeptionssituation hergestellt ist – viele Elemente von Slow Media finden wir in diesem Abschnitt aus der Natur der Dinge.

Der inspirierendste Duftforscher der Gegenwart ist unserer Ansicht nach Luca Turin, der zwei Schlüsselwerke über den guten Duft geschrieben hat: “The Secret of Scent” sowie “Perfumes: The A-Z Guide”. Letzteres mag nach Einkaufsführer klingen, ist aber in Wirklichkeit eine umfassende Sammlung sehr prägnanter und poetisch geschriebener Kurzkritiken von Düften. Auch hier kann man eine enge Verflechtung von online und offline beobachten. Zwar handelt es sich nicht um “ausgedrucktes Web”, aber Luca hat die Bücher nach der Veröffentlichung über Blog und Webseite online weitergeschrieben und einen Leser dazu inspiriert, ein komplettes digitales Inhaltsverzeichnis des Guides inklusive aller Parfüm-Bewertungen zu erstellen, der mittlerweile auch auf der offiziellen Buchhomepage herunterzuladen ist. Das Blog ist nicht mehr aktiv, lässt sich aber als 548seitiges PDF-Dokument herunterladen … und in Ruhe durchlesen.

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Claudio del Principe: Anonyme Köche

Claudio del Principe: Anonyme KöcheAls zwei von uns (benedikt und jbenno) vor einigen Jahren ein Blog zum Thema Kochen anfingen, lernten wir Claudio des Principe von Anfang an als einen der Kommentatoren kennen, dessen Urteil für uns stets höchstes Gewicht besaß, so wie die rigorose Verteidigung der wirklich einzigen Art, ein Sauce Bolognese zu bereiten.

Claudio schreibt seine Gastrosophie, seine hervorragenden Rezepte und Kritiken in seinem Blog Anonyme Köche nieder, Motto: “Das Leben macht Spass mit Demi Glace”. Dort finden sich auch sein leidenschaftliches Plädoyer für Fonds, das meine Art zu kochen wesentlich beeinflusst hat – ich habe jetzt stets Demi Glace im Hause (naja, meistens, jedenfalls).

Schleunigst entschleunigen, hier am Beispiel Ragu, kann denn auch ganz allgemein als eine Anleitung zum guten Kochen gesehen werden.

Das beste: die Texte und Rezepte gibt es als schönes Buch bei Gräfe und Unzer – noch ein Beispiel für ausgedrucktes Internet.

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Lion Feuchtwanger – Erfolg

Lion Feuchtwanger - ErfolgEiner der ergiebigsten Wege, um die Bayern kennenzulernen, führt über Lion Feuchtwangers brillianten ersten Band der Wartesaal-Trilogie, “Erfolg” (geschrieben 1927-30).

Nicht nur erkennt man hier, wie München oder Altbayern funktionieren (der BR hat sich in einem Web-Feature den nur unwesentlich verschlüsselten Schauplätzen des Romans angenommen), erfährt viel über das Verhältnis von Kultur/Kunst und Politik in den 1920er Jahren, sondern hier sieht man deutlich, aus welchem kleinbürgerlich-größenwahnsinnigen Milieu sich der Nationalsozialismus entwickelt hat. Feuchtwanger schreibt über die Machtergreifung, brennende Bücher und über Konzentrationslager weit bevor anderen diese Schreckensbilder geläufig waren. Bayern kommt, so möchte man auf den ersten Blick meinen, in diesem Roman nicht allzu gut weg:

Die Bewohner des Landes waren seit alten Zeiten Ackerbauern, städtefeindlich. Sie liebten ihren Boden. Sie waren zäh und kräftig, scharf im Schauen, schwach im Urteil. Sie brauchten nicht viel; was sie hatten hielten sie mit Händen, Zähnen und Füßen fest. Langsam, träg vom Denken, nicht willens, für die Zukunft zu schuften, hingen sie an behaglich derbem Genuß. Sie liebten das Gestern, waren zufrieden mit dem Heute, haßten das Morgen.

Doch auch diese plumpe Kritik an den Bayern wird von dem gebürtigen Münchner Feuchtwanger immer wieder ins satirische überzogen, denn diese Kritik ist genauso “scharf im Schauen, schwach im Urteil” wie die kritisierten. Nein, der “Erfolg” ist dialektisch durch und durch. So ist das hier porträtierte Bayern nicht nur die Ordnungszelle, in der jede kritische Stimme ausgeschaltet wird, sondern immer wieder wird diese Struktur durchkreuzt, unterlaufen und übertreten von den chaotischen Eigensinnigkeiten der sturköpfigen Protagonisten. Bayern, das ist das Ganze, oder wie es Herbert Achternbusch so passend zusammengefasst hat: “In Bayern gibt es 60 Prozent Anarchisten und die wählen alle die CSU”.

Was Feuchtwangers Roman zu einem Paradebeispiel für Slow Media macht, ist die mühelose Kombination von großem Umfang bzw. sehr detaillierten psychologischen Schilderungen und dem Gefühl, mit den ersten Seiten in den Roman hineingezogen zu werden. Genau davon schwärmt übrigens auch Dieter Hildebrandt in dieser sehenswerten Dokumentation. Feuchtwangers “Erfolg” ist auf jeden Fall eines der drei definitiven Bücher über Bayern.

“Erfolg” gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Percy Adlon.

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Theodore Gray: The Elements

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Theodore Gray: The ElementsIm 5. Jahrhundert vor Christus forderte Empedokles, dass die Welt aus einer endlichen Anzahl verschiedener Elemente bestünde. Seine Lehre von den Vier Elementen wurde für die nächsten 2000 Jahre ein Fundament der abendländischen Wissenschaft. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Vorstellung, die Welt bestünde aus unterschiedlichen Verbindungen von Feuer, Wasser, Luft und Erde durch den irische Forscher Robert Boyle revidiert – allerdings nur, was die Anzahl und Art dieser Elemente betrifft. Dass es tatsächlich elementare Bestandteile gibt, kleinste Einheiten, die selbst noch die Eigenschaften der Materie tragen, selbst aber nicht weiter teilbar sind, ohne diese Eigenschaften zu verlieren, daran gibt es spätestens seit der Entdeckung des Periodensystems und der (Wieder-)Entdeckung des Atoms im 19. Jahrhundert keinen Zweifel mehr.

Und es sind tatsächlich erstaunlich wenig unterschiedliche Elemente: knapp über 90 verschiedene können auf der Erde gefunden werden. Das faszinierende an den Elementen sind ihre chemischen Eigenschaften, die sich in schöner Periodizität wiederholen, nicht ohne allerdings ab und zu spektakuläre Ausreißer auf Grund physikalischer Effekte zuzulassen. Dieses Periodensystem der Elemente, 1869 von Mendelejew entwickelt, bleibt in aller Regel Theorie, farblose Tabelle mit wenig anschaulichen Buchstaben und Zahlen darin. Dabei lässt sich gerade die Regelmäßigkeit in der Vielfalt der Elemente wunderbar visualisieren. Genau dies ist die Leistung von Theodore Gray, einem bekannten Unternehmer und Software-Pionier, Mitautor von Mathematica und eben Elementsammler.

Aus seinen tausenden von Element-Proben und Fundstücken hat Gray einen wunderbaren Bildband zusammengestellt, der anekdotisch Entdeckung, wichtige Eigenschaften und die persönliche Beziehung des Autors zum jeweiligen Element visualisiert; großformatig, Hardcover, Hochglanz.

Parallel dazu gibt es eine Website ‘periodictable.com’, auf der zu finden ist, was im Buch keinen Platz mehr hatte, oder was später zur Sammlung des Autors hinzugekommen ist.

Mad Science: Experiments You Can Do at Home - But Probably Shouldn'tIn einem zweiten Band “Mad Science: Experiments You Can Do at Home – But Probably Shouldn’t” geht es dann zur Praxis, ebenso bildstark inszeniert, wie überaus amüsant zu lesen. Zahlreiche Experimente habe ich erfolgreich durchgeführt und großen Spass dabei gehabt.

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Hans Henny Jahnn: Fluß ohne Ufer

Hans-Henny Jahnn: Fluß ohne Ufer
“Ein Versuch über die Schöpfung, den Menschen und seine Verzweiflung”, so nannte Hans Henny Jahnn selbst seinen, allein dem Umfang nach, monströsen Roman. Ein Holzschiff sticht in See, frei von jedem magnetischen Wholesale Nike Washington Redskins Jerseys Einfluss, vermutlich zu einem wissenschaftlichen oder militärischen Zweck, der geheim bleibt. An Bord ereignet sich ein Mord an der einzigen Frau an Bord. Die Besatzung meutert. Das Schiff versinkt.
Im Rückblick aus dreißíg Jahren Distanz berichtet Gustav Anias Horn, einer der damaligen Pasagiere und und ehemals verlobt mit wholesale nba jerseys dem Mordopfer an Bord, jetzt ein gefeierter Musiker und Komponist, von dieser unglücklichen Jungfernfahrt der unmagnetischen Yacht “Lais”. Er erzählt von seinem Leben an der Seite des Mörders von einst, wholesale nfl jerseys von seinen Reisen. Auf etwa 3.000 Seiten baut uns Hans Henny Jahnn etwas wie eine Parallel-Welt zu unserer eigenen Zeit – dichte Schilderungen in klarer Sprache voll Realismus und gleichzeitig psychologisch abgründig und düster wie Kurzgeschichten von E.A. Poe, wie überhaupt die einzelnen Passagen etwas von einem Kriminalroman haben, der aber nie endet und sich in immer neuen retten Pfaden verliert.
Neben Prousts ist ‘verlorener VIDEO Zeit’, Scholochows ‘Der stille Don’ oder Schmidts ‘Zettels Traum’ ein Buch, an omarienne dem man über Jahre lang lesen kann und muss, das mit seinem Leser altert und wächst, so, wie die dreißig Astounding Jahre haben den Erzähler altern und sich verändern lassen.
Als cheap nba jerseys Anekdote sei erwähnt, dass Traum 1909 tatsächlich eine “vollkommen unmagnetische Yacht” gebaut wurde, um damit eine Karte der magnetischen Feldlinien auf den Ozeanen anzufertigen. (S. Spektrum der Wissenschaft, 08/09 S. 47)